Für Angehörige
Sicherheit für Patientinnen und Patienten, Entlastung für Angehörige:
„Herz im Blick“ ist das Gesundheitsprogramm für Menschen mit Herzmuskelschwäche
Ein Mensch, der Ihnen nahesteht, hat die Diagnose chronische Herzinsuffizienz erhalten. Sie möchten ihn im Umgang mit der Erkrankung unterstützen, doch sind sich noch unsicher, wie Sie helfen können. Schließlich übernehmen Sie mit der Begleitung einer Person mit Herzschwäche auch Verantwortung. Diese Verantwortung müssen Sie jedoch nicht allein tragen – dank „Herz im Blick“, dem begleitenden Gesundheitsprogramm, das Ihnen die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland gemeinsam mit der Gesellschaft für Patientenhilfe anbietet.
Was zeichnet „Herz im Blick“ aus?
Dieses Programm wurde speziell für Menschen mit Herzschwäche und zur Unterstützung ihrer Angehörigen entwickelt und stellt eine optimale Ergänzung zur ärztlichen Behandlung dar.
Die besondere Stärke von „Herz im Blick“: Das Programm ermöglicht es Patientinnen und Patienten und ihren Angehörigen, das Gesundheitsmanagement in die eigene Hand zu nehmen und den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen – in Begleitung von medizinisch geschultem Fachpersonal. Das ist eine deutliche Entlastung für alle Beteiligten.
Wissenschaftlich belegte Erfolge, überzeugte Patienten
Die Resultate von „Herz im Blick“ sprechen für sich: Mehrere groß angelegte Studien belegen, dass Gesundheitsprogramme wie dieses die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz verbessern, Dauer und Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten verringern und das Leben deutlich verlängern können. Zudem gibt „Herz im Blick“ den Teilnehmenden und ihren Angehörigen mehr Sicherheit und ein gutes Gefühl. So haben bisher über 18.000 Versicherte das Programm genutzt; 98 Prozent der Befragten sind mit der Betreuung sehr zufrieden. Ein weiterer Effekt: Durch „Herz im Blick“ lassen sich auch die Behandlungskosten senken.
Was ist Herzinsuffizienz?
Chronische Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) bedeutet: Das Herz der Erkrankten kann den Körper nicht immer ausreichend mit Blut – also Nährstoffen – und Sauerstoff versorgen. Diese Unterversorgung kann zu Beschwerden führen, z. B. zu Atemnot, geschwollenen Beinen, Müdigkeit und nachlassender Belastbarkeit. Häufig geht Herzmuskelschwäche auch mit Bluthochdruck, nächtlichem Harndrang, Herzrasen und Herzschmerzen einher. Langfristig kann Herzinsuffizienz sogar weitere Erkrankungen nach sich ziehen.
Was ist „Herz im Blick“?
„Herz im Blick“ ist ein Programm, das speziell für Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz sowie zur Unterstützung ihrer Angehörigen konzipiert wurde. Ziel ist es, den Gesundheitszustand der Erkrankten so stabil wie möglich zu halten, Vorboten einer Verschlechterung rechtzeitig zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. Entwickelt wurde „Herz im Blick“ von der Gesellschaft für Patientenhilfe, die auf behandlungsbegleitende Gesundheitsprogramme spezialisiert ist.
Was beinhaltet „Herz im Blick“?
„Herz im Blick“ ist eine durchdachte Kombination aus wertvollen technischen Hilfsmitteln, praxisnahen Schulungsinhalten sowie einer persönlichen, medizinischen Betreuung der Erkrankten. Außerdem bietet das Programm Unterstützung und ist eine Anlaufstelle für die Angehörigen.
Was kann „Herz im Blick“ für Angehörige leisten?
„Herz im Blick“ hilft Ihnen dabei, die erkrankte Person im Alltag gezielt zu unterstützen, und bietet ein hohes Maß an Sicherheit. Denn im Rahmen des Programms wird der Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten kontinuierlich überwacht und Anzeichen einer Verschlechterung der Krankheit können schnell erkannt werden. Zudem können Sie im Rahmen von „Herz im Blick“ bei Fragen medizinisches Fachpersonal schnell und unkompliziert kontaktieren.
Die Geräte: Unterstützung und Coaching im Alltag
Zu Beginn erhalten die Erkrankten ein Tablet, eine telemetrische Waage, ein EKG-Gerät und bei Bluthochdruck mit einer hypertensiven Krise auch ein Blutdruckmessgerät. All diese Komponenten sind sehr einfach zu bedienen. Damit ist die Basis für die zuverlässige und individuelle medizinische Begleitung gelegt.
Das Tablet
Das Tablet fungiert als digitales Tagebuch. Hier werden täglich ein paar einfache Fragen zum Gesundheitszustand beantwortet und automatisch an unser telemedizinisches Zentrum übertragen, z. B. „Haben Sie heute stärker Atemnot als an den Tagen zuvor?“ „Sind Ihre Beine in den letzten Tagen stärker angeschwollen?“ etc.
Zugleich ist das Tablet für die erkrankte Person eine wertvolle Informationsquelle, Begleiter im Alltag und ein echter Coach in Sachen Gesundheit. Integriert sind hilfreiche Tipps rund um die Erkrankung (z. B. zu herzgesunder Ernährung und Bewegung) und informative Videos über Hintergründe der Herzinsuffizienz, die auch für Sie als Angehörige sehr aufschlussreich sind. Auf Wunsch können Sie beide im Anschluss an die Videos mit einem kurzweiligen Quiz Ihr Wissen testen. Mit Hilfe dieses Tablets werden Erkrankte bzw. Angehörige in die Lage versetzt, die Krankheit besser zu verstehen und souveräner mit ihr umzugehen. Besonders praktisch ist die Messenger-Funktion des Tablets, mit deren Hilfe Sie unser medizinisches Fachpersonal auf unkomplizierte Weise kontaktieren können.
Die Waage
Ein weiterer Baustein des „Herz im Blick“-Programms ist die telemetrische Waage, mit der sich Erkrankte täglich wiegen; diese Gewichtswerte werden ebenfalls automatisch an unser telemedizinisches Zentrum übertragen.
Das tägliche Wiegen ist wichtig, da es bei Herzinsuffizienz zu Wassereinlagerungen im Gewebe kommen kann. Diese Einlagerungen äußern sich durch Gewichtszunahme und können ein Hinweis darauf sein, dass Maßnahmen ergriffen werden müssen. Und warum täglich messen? Je engmaschiger das Gewicht gemessen wird, desto schneller können Verschlechterungen identifiziert und die Behandlung angepasst werden und umso weniger Komplikationen treten auf.
Das EKG-Gerät
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen. Um diese zeitnah zu erkennen und frühzeitig die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, erhalten sie en EKG-Gerät. Auch hier gilt: Je engmaschiger diese Daten erfasst werden, umso aussagekräftiger sind sie.
Das Blutdruckmessgerät
Bei Bluthochdruck mit einer hypertensiven Krise erhält die Patientin oder der Patient zusätzlich ein telemetrisches Blutdruckmessgerät, um täglich die Werte zu erfassen. Auch hier gilt: Je engmaschiger diese Daten erfasst werden, umso aussagekräftiger sind sie.
Die individuelle medizinische Betreuung
Die eingegebenen Daten (Antworten auf Gesundheitsfragen, Gewicht, gegebenenfalls Blutdruck) werden automatisch an unser telemedizinisches Zentrum weitergeleitet und dort ausgewertet.
Wichtig: Alle übermittelten Daten sind rundum geschützt und werden absolut vertraulich behandelt. Genau wie die Hausärztin oder der Hausarzt unterliegen wir der Schweigepflicht.
Verändern sich die Werte und lassen womöglich auf eine Verschlechterung des Gesundheitszustands schließen, meldet sich jemand aus unserem Expertenteam. Alle sind medizinisch geschult, haben fundiertes Fachwissen und viel Erfahrung im Umgang mit Herzinsuffizienz. Das gibt allen Beteiligten ein hohes Maß an Sicherheit. Gleichzeitig informieren wir bei einer Verschlechterung die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt. So können erforderliche Schritte schnell eingeleitet werden. Selbstverständlich nur, wenn zur Weiterleitung der Daten eine Einverständniserklärung der Patientin oder des Patienten vorliegt.
Darüber hinaus meldet sich alle 6 Wochen eine Betreuerin oder ein Betreuer telefonisch, um Fragen zu beantworten und sich nach dem momentanen Befinden zu erkundigen. Auf Wunsch können wir auch Sie anrufen, wenn der oder die Erkrankte z.B. Höreinschränkungen hat. Besprechen Sie dies gerne mit mit der Patientin oder dem Patienten.
Auch zwischendurch sind wir für Sie da, entweder via Nachricht, über die Messenger-Funktion des Tablets oder unter der Servicenummer, die der Patient zu Beginn des Programms erhält. Diese Servicenummer erreichen Sie im ganzen Bundesgebiet kostenlos. Übrigens: Viele Antworten auf Ihre Fragen finden Sie bereits in unserem Fragen-und-Antworten-Bereich.
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„Herz im Blick“ und die Behandlung durch die Hausärztin oder den Hausarzt
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